Julian Kuder
Welche Cannabis Extraktionsverfahren gibt es?
Aktualisiert: 19. Dez. 2021
Hier erfährst du alles über die verschiedensten Extraktionsverfahren im Cannabisbereich.

Zu den häufigsten Verfahren der Cannabis Extraktion zählt die Co2 (Kohlenstoffdioxid Extraktion), die Ethanol-Extraktion oder auch Alkohol Extraktion genannt, die Kohlenwasserstoff-Extraktion und die Öl-Extraktion. Dabei werden die Cannabinoide und weitere Pflanzenstoffe wie Alkaloide und Flavonoide aus dem Pflanzenmaterial extrahiert.
Grundvoraussetzungen für eine gelungene Extraktion.
Diverse Extraktionsmethoden ermöglichen die Gewinnung des wertvollen und begehrten Cannabis Extrakts. Ausschlaggebend für die Extraktion ist neben dem Verfahren die Qualität des verwendeten Pflanzenmaterials. Die richtige Ernte, Trocknung und Lagerung kann hier ein entscheidender Faktor sein, um Extrakte von höchster Qualität herzustellen.
Extraktionsmethoden für Cannabis im Überblick
Superkritische Kohlendioxid Extraktion/ Co2 Extraktion
Die Superkritische Kohlenstoffdioxid Extraktion, kurz Co2 Extraktion, ist die wohl gängigste Extraktionsmethode. Der Begriff Superkritisch bedeutet hier nicht, dass das Verfahren Super kritisch ist, sondern bezieht sich auf den Zustand des Kohlenstoffdioxids.
Um die Cannabinoide aus der Hanfpflanze zu extrahieren wird das Pflanzenmaterial mit flüssigem Co2 gesättigt, um die Cannabinoide und Terpene sowie weitere Pflanzenstoffe vom Pflanzenmaterial zu lösen. Im Anschluss wird die Temperatur erhöht und der Druck gesenkt, sodass das Kohlendioxid wieder in den gasförmigen Zustand übertritt und vom Extrakt getrennt werden kann. Hochkonzentrierte Extrakte verbleiben.
Grundsätzlich kann bei der Co2-Extraktion zwischen zwei Methoden unterschieden werden:
Die Über-/ Superkritische Co2 Extraktion
Die Unterkritische Co2 Extraktion
Die unterkritische Co2 Extraktion ist besonders schonend. Aufgrund der niedrigen Temperatur und dem niedrigen Druck sind jedoch mehrere Extraktionsvorgänge notwendig. Schonende Vorgänge können empfehlenswert sein, wenn man ein hohes Maß an Terpenen im Extrakt beibehalten möchte.
Die Herstellung mittels Kohlendioxid-Extraktion ist im Vergleich zu anderen Verfahren sicher und ungiftig und daher ein zugelassenes Verfahren der Pharma und Lebensmittel Industrie. Allerdings sind Anlagen zur Herstellung von Co2 Extrakten sehr teuer und daher für den privaten Gebrauch meistens nicht zu empfehlen.
Ethanol-Extraktion
Ethanol, auch bekannt als Ethylalkohol, ist unter anderem in Brennspiritus enthalten. Das hochexplosive Alkohol wird auch bei der Cannabis Extraktion verwendet. Dabei legt man die Pflanzenteile mehrere Tage in Ethanol ein. Im Anschluss wird die Mischung gefiltert und ein mit Cannabinoiden, Flavonoiden und alkaloiden angereichertes Ethanol Extrakt Gemisch verbleibt. Durch Erhitzen verdampft das Ethanol und der reine Extrakt bleibt zurück. Im Normalfall werden die Extrakte vor der Verdampfung des Ethanols noch weiter aufbereitet (gefiltert) um unerwünschte Stoffe wie Chlorophyll aus den Extrakten zu entfernen.
Achtung! Der Umgang mit Alkoholen wie Ethanol birgt hohe Risiken, neben der hohen Explosionsgefahr muss darauf geachtet werden das komplette Ethanol aus den Extrakten zu entfernen, um keine gesundheitlichen Risiken einzugehen.
Kohlenwasserstoff-Extraktion
Eine weitere beliebte Methode zur Cannabis Extraktion ist die Kohlenwasserstoff-Extraktion. Kohlenwasserstoffe sind eine Gruppe chemischer Verbindungen, bestehend aus Kohlenstoff und Wasserstoff. Folgende Kohlenwasserstoffe kommen zur Cannabis Extraktion in Einsatz:
Butan auch Butane Honey Oil (BHO) genannt.
Dimethylether auch DEXSO genannt.
Bei der Extraktion mit Kohlenwasserstoffen wird das Pflanzenmaterial von dem Bevorzugtem Kohlenwasserstoffgemisch durchströmt, dabei extrahiert es die Cannabinoide aus den Pflanzenteilen. Im Anschluss müssen die Extrakte gereinigt werden, hier werden im Anschluss mit Hilfe von Hitze die Kohlenwasserstoffe verdampft und das Gas wird mittels Vakuums abgesaugt. Das reine Extrakt verbleibt zurück. Je nach Art der Extraktion muss hier ein geeignetes Material zum Auffangen der Extrakte verwendet werden. Bei Butan PTFE-Folie und bei Dimethylether Teflon, da die Stoffe sonst mit anderen in Berührung kommenden Substanzen reagieren können.
Öl-Extraktion
Bei der Öl-Extraktion werden die Cannabinoide durch unpolare Stoffe aus den Pflanzenteilen herausgezogen. In den meisten Fällen kommt Olivenöl, Hanfsamenöl oder MCT-Kokosöl für die Herstellung in Einsatz. Dabei wird das Pflanzenmaterial gemeinsam mit dem Öl in ein Gefäß gefüllt, für 24h dunkel stehen gelassen und anschließend in einem Wasserbad erhitzt. Danach lässt man das Gemisch abkühlen und filtert es. Fertig ist der Vollextrakt.
Zu beachten ist hier das die erhaltene Cannabinoid-Konzentration meist nicht den Wert erreicht wie bei anderen Extraktionsmethoden. Dafür ist die Herstellung eines Vollextraktes sehr sicher, günstig und für jedermann geeignet.